Was uns treibt
Korallenriffe sind nicht nur unglaublich schön und farbenprächtig, sondern begeistern Menschen - spätestens seit dem Film "Findet Nemo" weltweit. Abgesehen davon erfüllen Korallen jedoch weitere für unseren Planeten wichtige Aufgaben, die den wenigsten transparent sind.
Mariner Lebensraum
Korallenriffe sind komplexe marine Ökosysteme. Sie sind das Biotop (Lebensraum) für eine Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren, beispielsweise Würmer, Weichtiere, Schwämme, Stachelhäuter und Krebstiere. Eine große Bedeutung haben Korallenriffe als „Kinderstube“ für pelagisch lebende Fische.
Küstenschutz
Als Wellenbrecher spielen tropische Korallenriffe eine wichtige Rolle beim Küstenschutz. Für die lokale Bevölkerung sind sie ein natürlicher Wall gegen Sturmwellen und Tsunamis und schützen gleichzeitig die Küste vor Erosion.
Nahrungsmittel Ressourcen
Ein totes Riff beherbergt keine Fische. Es ist nur noch bares Land ohne Leben. Küstengemeinden leben vom Fischfang. Kontrollierte Fischereipraktiken vorausgesetzt, sind die Fischer in doerflichen Regionen abhängig von Korallenriffen. Ohne Korallen - kein Fisch.
Carbon Speicher
Meeresökosysteme stellen die größte Kohlenstoffsenke der Welt dar. Meereslebewesen sind ein wesentlicher Teil des marinen Kohlenstoffkreislaufes, der für die Kohlenstoffspeicherung essenziell ist. Es wird geschätzt, dass Fische
16 Prozent des gesamten Kohlenstoffflusses ausmachen. Aber ohne Korallen - kein Fisch.
Korallenriffe sind alles andere als gesund. Etwa die Hälfte der Flachwasserkorallen hat unser Planet in den letzten drei Jahrzehnten schon verloren. Geht das Korallensterben in diesem Tempo weiter, werden in weniger als 30 Jahren bis zu 90 Prozent aller Korallen verschwunden sein. Und das wäre weitaus dramatischer für die Welt als nur ein paar weniger Korallen-Videos in sozialen Medien.
Klimawandel und Übersäuerung
Durch den Anstieg der Wassertemperatur weltweit verlieren Korallen ihre Algen, mit denen sie in Symbiose leben, und bleichen aus. Allein dadurch sind die globalen Korallenbestände in den letzten beiden Jahrzehnten um rund 20 Prozent zurückgegangen. Das zweite große Problem ist, dass die Ozeane saurer werden, den sie absorbieren rund 30 % des weltweiten CO2. Das Gas reagiert zu Kohlensäure, und der pH-Wert des Wassers sinkt – eine Gefahr für Organismen, die ihre Schalen und Skelette aus Kalk aufbauen: Korallen werden fragil und brechen mit der Zunahme des Extremwetters schneller ab.
Zerstörerischer Fischfang
Die Fischerei setzt vermehrt Netze ein, die mit ihren Rollen und Platten wie Bulldozer über den Meeresboden walzen. Intakte Korallenriffe, die über Jahrhunderte gewachsen sind, können so binnen kürzester Zeit zerstört werden in Brachland ohne Leben.
Dynamit-Fischerei - längst in großen Teilen auch in Indonesien verboten - zerstört im Bruchteil einer Sekunde leuchtend bunte Riffe in Unterwasser-Wüsten. Ankerschäden, durch nachlässige Fischer lassen gesunde Riffe als Kraterlandschaften zurück. Der Lebensraum für Tiere wird dadurch zunehmend weniger.
Verschmutzung der Ozeane
Pestizide, Herbizide, Dünger, Reinigungsmittel, Abwasser, Öl und Unmengen an Plastikteilchen und anderen Festkörpern machen unsere Ozeane zur Mülldeponie. Pro Stunde landen rund 675 Tonnen Müll im Meer, die Hälfte davon ist Plastik und daraus resultierendes Mikroplastik. Der größte Teil dieser Abfälle (80 %) stammt vom Land und kommt über Flüsse ins Meer. Aber auch der Seeverkehr trägt dazu bei. Diese Verschmutzung schädigt nicht nur die Gesundheit aller Organismen im Ozean, sondern vermehrt das Algenwachstum, welches das Wasser trübt und den Korallen das nötige Sonnenlicht nimmt.
Freizeitaktivitäten
Unser Verhalten im Ozean bei Aktivitäten wie Schnorcheln oder einfaches Schwimmen im Meer nach dem Sonnenbad schädigt Korallen immens. Ein Bestandteil von vielen Sonnenschutzmitteln verwandelt sich in Korallenpolypen in ein Licht-aktiviertes Gift. Dieses Phototoxin schadet dabei besonders Korallen, die ohnehin schon von der sogenannten Bleiche betroffen sind.
Taucher mit unzureichender Tarierungskontrolle zerstören Korallen oder wirbeln den Untergrund auf, sodass Sand die empfindlichen Polypen der Korallen ersticken lässt.
Mark Twain
Der Wiederaufbau eines marinen Ökosystems ist möglich.
Wenn es uns gemeinsam gelingt mehr Menschen davon zu überzeugen aus der Schutzhaltung herauszukommen und aktiv zu werden, hat der Ozean eine Chance!
Was als Freizeitbeschäftigung begann, hat sich als Passion und in messbarem Erfolg niedergeschlagen. Manchmal ist es nur die Frage des Tuns und der Ausdauer, entgegen aller Widrigkeiten, die zum Erfolg führt.
Wir restaurieren, erhalten und erneuern Korallenriffe, jeden Tag des Monats, jeden Monat des Jahres. Tausende von Menschen wie Sie helfen uns bei unserer Aufgabe, wofür wir sehr dankbar sind.
Wir sind auf Spenden angewiesen, um das Riff und die marine Artenvielfalt weiter auszubauen.
Jeder einzelne Riffstern macht einen Unterschied - werden Sie ein Teil des Livingseas Riffs und unterstützen Sie uns heute!